Erzgebirgskaserne Marienberg: Soldaten lösen mit Leuchtspurmunition Waldbrand aus

Eine Bundeswehreinheit hatte auf dem Truppenübungsplatz Gelobtland bei Dunkelheit trainiert. Aufgrund von Trockenheit und Wind konnte sie das Feuer nicht mehr selbst unter Kontrolle bringen.

Erzgebirge. Eine Schießübung der Bundeswehr hat am Montagabend in Gelobtland einen Waldbrand ausgelöst. Die Bundeswehr hat dazu inzwischen Einzelheiten bekannt gegeben. Demnach wurde auf dem Truppenübungsplatz mit spezieller Leuchtspurmunition geschossen. Sie ermöglicht den Soldaten die optische Nachverfolgung der Flugbahn der Geschosse.
Eine Grundausbildungseinheit aus Gera habe auf dem Gelände in Gelobtland trainiert, erklärte Hauptmann Thomas Klemm auf Nachfrage. Da es sich um eine Nachtübung handelte, sei besagte Leuchtspurmunition genutzt worden. Anhand der Leuchtspur können die Soldaten nachvollziehen, ob sie ihr Ziel getroffen haben und ob sie ihre Waffe nachjustieren müssen.

Rund 2000 Quadratmeter Waldfläche standen in Brand

Das Problem: Wird mehrmals auf denselben Punkt geschossen, kann sich durch die Beschaffenheit der Munition ein Glutnest bilden. Besonders bei Trockenheit besteht diese Gefahr. Zu einem solchen Glutnest sei es am Montagabend in Gelobtland gekommen, so Thomas Klemm. Der starke Wind habe das Feuer zusätzlich angefacht, sodass die Soldaten das Feuer nicht aus eigener Kraft unter Kontrolle bringen konnten.

Laut der Freiwilligen Feuerwehr Marienberg standen etwa 2000 Quadratmeter Waldfläche in Brand. Die Helfer waren gegen 20.45 Uhr alarmiert worden. „Das Feuer hatte sich schon ziemlich stark ausgedehnt, als wir ankamen“, sagte Michael Schönherr, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Marienberg. Sofort wurden die Freiwilligen Feuerwehren Reitzenhain und Satzung nachalarmiert. Etwa 40 Einsatzkräfte waren vor Ort. Der Brand wurde zügig gelöscht. „Wir konnten eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindern“, so Michael Schönherr. Die Nachlöscharbeiten dauerten seinen Worten zufolge bis 22.15 Uhr an.

Schon mehrere derartige Vorfälle bei der Bundeswehr

Die Soldaten der Erzgebirgskaserne übernahmen die Brandwache und stellten sicher, dass das Feuer nicht erneut ausbricht. „Personen wurden nicht verletzt“, betonte Thomas Klemm. Zudem sei kein Bundeswehrmaterial zu Schaden gekommen. Der Truppenübungsplatz könne weiterhin genutzt werden. Dass sich Flächen durch Leuchtspurmunition entzünden, lasse sich kaum verhindern, so der Hauptmann. Derartiges habe sich auf dem Gelände der Bundeswehr bereits mehrfach ereignet und lasse sich auch für die Zukunft nicht ausschließen.